Aktzeichnen

Wir treffen uns seit langen Jahren in unregelmäßigen Abständen zum Aktzeichnen.

Seit 2013 stellt uns das Diakonische Werk Alzey regelmäßig einen Raum im Mehrgenerationenhaus in der Schloßgasse in Alzey zur Verfügung. Vielen Dank!

Ihre Arbeitsweise beim Zeichnen schildert uns Sabine Richardt folgendermaßen:

Ziel der Gruppe impuls(e) ist nicht nur, gemeinsam auszustellen, sondern auch gemeinsame künstlerische Aktivitäten zu pflegen. So ist das Aktzeichnen für eine Gruppe von Impulslern seit ca. zwei Jahren zu einem festen Termin geworden, der in unregelmäßigen Abständen zwei bis drei Mal jährlich stattfindet.

Es wird von 11 bis 16 Uhr gezeichnet, wobei es zwischendurch eine Entspannungspause
für unser wie ein Profi arbeitendes Modell, die Zeichner und die Zeichnerinnen gibt. Zu Beginn stehen kürzere Posen, später folgen längere. Die kürzeren Posen fordern eine stärkere Vereinfachung, bei den längeren kann man z.B. mehr ins Detail gehen, Schatten anlegen, die Körperformen plastisch modellieren, sich einmal auf einen Ausschnitt konzentrieren, eine zweite Zeichnung derselben Pose anfertigen und vieles mehr. Nach einigen stehenden Posen folgen sitzende und liegende, die durch Verkürzungen und Überschneidungen die Zeichner noch mal anders herausfordern. Zum Gelingen einer Aktzeichnung trägt wesentlich der Blickwinkel bei. Reine Seiten- und Frontalansichten sind eher uninteressant im Gegensatz zu halb seitlichen von vorne oder hinten. Bei den Zeichenmitteln bevorzugt jeder ein anderes, der eine Bleistift, der andere Kreide, Kohle oder Pinsel, um nur einige zu nennen.

So vielfältig wie die Zeichenmittel selbst sind ihre Anwendungen. Es entstehen einerseits zarte, detaillierte Bleistiftzeichnungen und andererseits solche mit groben, vereinfachenden Liniengefügen, ganz dem Temperament und der Stimmung des Zeichners entsprechend. Hin und wieder versucht sich auch ein Impulsler an der Farbe, indem z.B. Farbreflexe, die sich auf der Haut des Modells beobachten lassen, malerisch auf dem Zeichenblatt umgesetzt werden. Es gibt so viele Herangehensweisen an das Aktzeichnen wie Zeichner!

Unabhängig von der Herangehensweise ist das Aktzeichnen eine anspruchsvolle Aufgabe. Man merkt immer mehr, dass es nicht darum geht, das Modell möglichst realistisch abzuzeichnen, sondern darum, was am Modell in einer bestimmten Pose interessiert, was herausgearbeitet und was weggelassen werden soll. Viele Entscheidungen werden intuitiv während des Zeichnens getroffen, wobei man auf das reagieren kann, was auf dem Blatt passiert. Nicht immer gelingt es, ein harmonisches Gefüge zu schaffen, das den Anforderungen des Zeichners an sich selbst entspricht. Umso mehr erfreut eine gelungene Aktzeichnung.

Und ein nettes geselliges Zusammensein ist das Aktzeichnen allemal!